Hormonstörungen als Ursache für Depressionen?

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Hormone Gehirn

von Gastautorin Elisabeth Buchner

Bei psychischen Störungen muss immer die Frage nach den Ursachen gestellt werden, denn darauf muss die Therapie ausgerichtet sein. Wer nur ein Symptom wie zum Beispiel massive Stimmungsschwankungen medikamentös unterdrückt, betreibt bestenfalls eine vordergründige Akutmaßnahme.

In diesem Artikel soll beleuchtet werden, welche Hormone auf unsere Psyche Einfluss nehmen und wie eine behutsame Hormonregulation als Teil einer ganzheitlichen Therapie bei Depression eingesetzt werden kann.

Hormoneinfluss auf unsere Psyche

Hormone haben nicht nur Einfluss auf unsere Fortpflanzung sondern der komplette Stoffwechsel, unsere Gehirn- und Organfunktionen sind abhängig von einem fein abgestimmten Hormongleichgewicht. Körperzellen in allen Muskeln und Knochen warten auf die Botschaften der Hormonimpulse. Auch unsere Gefühlswelt ist eng verknüpft mit unserer Hormonausschüttung.

Folgende Hormone haben Auswirkungen auf die Psyche:

  • Schilddrüsenhormone T3 + T4
  • Estradiol
  • Progesteron und alle seine folgenden Neurosteroide
  • Testosteron
  • Blutzucker-Regulierungshormone
  • Cortisol
  • Prolaktin
  • Glycin
  • γ-Aminobuttersäure
  • Glutamat
  • Monoamine (Noradrenalin und Adrenalin, Dopamin, Serotonin, Melatonin, Histamin)
  • Adenosin und ATP
  • Cannabinoide
  • Neuropeptide (Substanz P, Oxytocin, Vasopressin, CRF, Somatostatin, etc.)
  • Opioide (Endorphine, Enkephaline und Dynorphine)

Die Hormone DHEA, LH und FSH sind indirekt als Vorstufen- bzw. Stimulierungshormone der oben genannten Hormone beteiligt.

Synthetisch veränderte Hormone als Auslöser für Depression und Ängste?

Viele Frauen klagen über psychische Folgen einer hormonellen Geburtenregelung. Die darin verwendeten Wirkstoffe unterscheiden sich sehr von den körpereigenen Hormonen. Das kann sich u.a. auch in der Psyche bemerkbar machen. Ganz besonders betrifft das Frauen, die durchgehend ein Gestagenderivat benutzen – sei es über eine Hormonspirale, ein Hormonstäbchen oder eine Minipille. Wer den Beipackzettel aufmerksam liest, wird dort meistens fündig. Die Derivate einer hormonellen Verhütung verdrängen die körpereigene Hormonausschüttung. Nicht jede Frau nimmt das gleich wahr. Im Speichel-Hormontest ist das aber meistens sehr schön erkennbar.

Beobachtungen aus Forschung und Praxis

  • Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts entdeckte die britische Ärztin Frau Dr. Katarina Dalton, dass bei einem Großteil der von ihr untersuchten Patienten einer psychiatrischen Klinik Hormonunregelmäßigkeiten vorlagen. Ganz besonders betraf das Frauen, die nach einer Geburt mit einer Depression oder massiven seelischen Not zu kämpfen hatten.
  • Der Heidelberger Arzt und Professor Dr. Hotze fand heraus, dass bei vielen Patienten mit Depression ein Zusammenhang mit T3-Mangel (Schilddrüsenhormon) vorlag.
  • Durch die Arbeit der Hormonselbsthilfe und dem daran angeschlossenen Fachkräftenetzwerk haben wir mit vielen Fällen zu tun, die diese Erkenntnisse bestätigen. Durch Testung der Hormone im Speichel, ist es noch viel leichter, schon im Ansatz solche Hormonverschiebungen nachzuweisen.
  • Diabetes-Spezialisten berichten häufig über die Gefahr einer Depression bei Unterzuckerung (z.B. durch zu hohe Insulingaben). Dies steht zwar im Gegensatz zu den Warnungen vor einem zu hohen Blutzucker-Spiegel. Es zeigt jedoch, dass das Gegenteil besonders gravierende Auswirkungen auf den Gefühlsbereich haben kann. Wir sehen darin den Grundsatz bestätigt: Zu viele Hormone sind genauso bedenklich wie zu wenige!
  • Veröffentlichungen in den USA betonen die möglichen Folgen einer Estradiol-Dominanz – u.a. auch für die Psyche. So eine Dominanz entsteht immer dann, wenn durch Pflegeprodukte, Kosmetika, Lebensmittel oder Medikamente ein zu hohes Verhältnis von Estradiol zum Testosteron und Progesteron vorliegt.

„Domino-Effekt“ im Hormonbereich

Da die Schilddrüse sehr sensibel auf die Hormone der Eierstöcke und der Nebennieren reagiert und deren Animation braucht, gibt es manchmal einen „Domino-Effekt“ von einer Hormonschwäche zur nächsten. Eine Hormonschwäche oder ein Hormonungleichgewicht hat meistens Einfluss auf andere Hormonbereiche. Die Hormonbereiche funktionieren in mancher Hinsicht wie ein Zahnradwerk, sie bedingen sich gegenseitig und sind voneinander abhängig. Das zwingt uns manchmal zu einer Art Detektivarbeit, was denn die tatsächliche, zuunterst liegende Ursache sein könnte. Je mehr wir über die Patienten wissen, umso leichter sind solche Fragen zu beantworten.

Körperliche oder psychische Schwäche wird gerne einem Burn-out oder einer Depression zugeordnet. Theoretisch kann es sich aber auch um Folgen einer gestörten Teamarbeit (Domino-Effekt) im Hormonsystem handeln, in der eine Schwäche von entweder Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Nebennieren oder Eierstöcke / Hoden zu wenig Animation für die anderen Hormondrüsen liefert. Welche Drüse zuerst betroffen war, ist im Nachhinein nicht immer zu klären. Beispiel: Erschöpfte Nebennieren (durch langfristige Überforderung im Alltag) schaffen nicht mehr die normale Cortisol-Ausschüttung. Da die Schilddrüse aber die Cortisol-Animation braucht, wird sie ohne diese Unterstützung auch weniger arbeiten. Das hat zur Folge, dass noch weniger Energie zur Verfügung steht und Antriebsschwäche zum Alltag gehört.

Bei den verschiedenen Formen und Symptomen einer Depression, sehen wir deshalb fast immer unausgewogene Hormonverhältnisse der Betroffenen.

Behutsame, naturgemäße Hormonregulation bei psychischen Störungen

Je nach Ursache und Dauer der psychischen Störung, muss zusammen mit Fachkräften oder geschulten Begleitern ein individueller „Fluchtplan“ aus der „Abhängigkeitsdrehtür“ gestaltet werden. Die ersten Schritte sollten sich u.a. auch mit den möglichen Zusammenhängen im individuellen Fall beschäftigen. Nicht alles ist vermeidbar. Aber vielleicht lässt sich das Eine oder Andere leichter umsetzen, als man zunächst befürchtet. Die Macht der Gewohnheit in Kombination mit Antriebsschwäche scheint schwer überwindbar zu sein. Daher ist eine fachliche und verständnisvolle Begleitung mit Ermutigungsfunktion für die ersten Schritte am Anfang sehr hilfreich.

Welche Schritte man zuerst geht und welche später, kann man gemeinsam mit einem Therapeuten oder Begleiter entscheiden. Wir empfehlen, mit den einfachsten Schritten zu beginnen, wie z.B.:

Erste Schritte:

  • Licht, Licht, Licht! Tageslicht veranlasst eine bessere Hormonausschüttung und Bewegung ebenso. Die Sauerstoffversorgung ist ebenso sehr wichtig für die Kraft unserer Zellen! Wenn irgend möglich, so früh wie möglich im Tageslicht an frischer Luft bewegen.
  • Sorgfältig, vielseitig, ausgewogen und dankbar essen. Dabei auf eine gesunde Darmfunktion achten. Der Darm gehört zu den hormonbildenden Organen! Gleichzeitig ist unsere körpereigene Hormonversorgung auf Nachschub von Vitaminen, Enzymen und Spurenelementen angewiesen. In manchen Nahrungsmitteln sind sogar körpereigene Hormone enthalten.
  • Hautpflegeprodukte auf hormonwirksame Inhaltstoffe überprüfen und bei Verdacht umsteigen auf unbedenkliche Produkte. Dazu zählen z.B. viele Sonnencremes oder „reichhaltige“ Kosmetika.
  • Typische Appetite können entsprechendem Nährstoffmangel zugeordnet werden. Beispiel Milchschokolade: Sie enthält Tryptophan Magnesium und die im Milchkonzentrat enthaltenen, natürlichen Hormone. Appetite sind deshalb ein hilfreiches Indiz für kundige Hormonberater.
  • Darm- und Leber-Therapie (hier gibt es einfache und kostengünstige Hilfen aus der Naturheilkunde)

Weitere Schritte

  • Mögliche Nebenwirkungen der bisher eingenommenen Medikamente abfragen. Viele Arzneien wie z.B. Psychopharmaka, Blutdruck- und Cholesterinsenker haben auf die Schilddrüsenfunktion oder die körpereigene Hormonregulierung eine nachteilige Wirkung. Das gilt leider auch für Antibiotika, manche pflanzliche Produkte und Medikamente für Geburtenregelung oder Hormonersatztherapie.
  • Das Berufs- und Tätigkeitsfeld kann ebenso eine entscheidende Rolle für unsere Hormonausschüttung haben. Flughafenpersonal, Wechsel-Schichtarbeit, Chemikalien, alle Berufe mit Schmieröl-, Lack- und Farbkontakt, Nagelstudio-Personal, Friseure u.v.m. sind prädestiniert für unbewusste Hormoneinflüsse. In dieser Hinsicht sind bessere Schutzmaßnahmen vor Dämpfen und Hautkontakt zu prüfen.
  • Diagnostische Hilfen hinzunehmen. Je nachBeobachtung und Verdacht, mögliche Tests durchführen lassen. In dieser Hinsicht sind Wissen und Erfahrung einer begleitenden Fachkraft vorteilhaft.

Naturgemäße, behutsamen Regulation

Eine Person mit ausgewogener Hormonversorgung ist deutlich weniger anfällig für psychische Schwankungen. Daher ist es ein großer Schritt vorwärts, wenn für eine naturgemäße Hormonversorgung gesorgt wird. Aber Depression kann auch andere Ursachen haben. Manchmal sind psychische Symptome die Folge von einem problembeladenen Alltag, traumatischen Erfahrungen oder eines schädigenden Medikaments.

Daher muss vor der Regulation die möglichst genaue Anamnese als Grundlage für die Regulation dienen. Entsprechend der Anamnese, Testergebnisse und Beobachtungen sollten die fehlenden Nährstoffe oder Hormone ausgeglichen werden und Traumata ausgesprochen und verarbeitet werden.

  • Nahrungsmittel und Nährstoffe gezielt nach Bedarf einsetzen oder meiden.
  • Natürliche Hormonregulation: Für den Ausgleich eines Hormonmangels gibt es sehr behutsame Anwendungsformen die entweder innerlich eingenommen oder auf die Haut aufgetragen werden. Einiger dieser Hilfen sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Ab einer bestimmten Dosierung der Hormonwirkstoffe ist ein ärztliches Rezept notwendig. Idealerweise stellt die Apotheke die Hormonanwendung nach individueller Rezeptur selber her. 
  • Auch aus dem Pflanzenbereich gibt es eine Vielzahl an wirksamen Therapeutika für seelische Nöte.

Wer sich bei Fragen zum Thema Hormongleichgewicht an eine darin geschulte Fachkraft wenden möchte, der findet unter www.hormonselbsthilfe.de viele Kontaktadressen.

Psychische Not kann (wie alle Krisen) auch eine positive Kehrseite haben: Wir sind vielleicht williger geworden, unsere Lebensgewohnheiten, Familien-Dogmen, Prioritäten, (Vor-)Urteile, Nahrung

und Diagnosen neu zu überdenken. Vielleicht spüren wir dem nach, in welche sinnvollen Ordnungen wir hineingestellt wurden. Was brauchen Körper und Seele um gesund funktionieren zu können?

Diese einfachen Fragen haben wir vielleicht weitgehend aus den Augen verloren. So können Krisen zur Tür in neue Lebensräume hinein werden.

Hormondiagnostik bei psychischen Nöten

Wie vorausgehend dargestellt, haben Hormone eine sehr große Bedeutung für unser psychisches Gleichgewicht. Bei einer dauerhaften Symptomatik im psychischen Bereich ist eine Überprüfung der körpereigenen Hormonausschüttung sinnvoll.

Je nach Hormonart sind unterschiedliche Arten von Hormontests geeignet. Zur Untersuchung von Schilddrüsenhormonen, Prolaktin, Blutzucker (und Adrenalin) wird eine Blutprobe benötigt. Diese Untersuchung kann über jeden Hausarzt und auch von manchen Heilpraktikern durchgeführt werden.

Für die meisten Geschlechtshormone (Steroide), das Schlafhormon Melatonin und das Stresshormon Cortisol eignet sich eine Speichelprobe als Probenmaterial am besten, da diese Testform ausschließlich die sogenannten „freien Hormone“ abfragt. Ein solcher Speichel-Hormontest wird in der Regel jedoch nur von darin geschulten Fachkräften angeboten bzw. kann auch in Eigeninitiative durchgeführt werden. Wir empfehlen den Weg über die Fachkraft, da der Nutzen dieses Tests maßgeblich von einer sinnvollen Testgestaltung und Durchführung abhängt. Wer hier nicht individuell angeleitet wird, kann so manchen Test umsonst machen oder von irreführende Ergebnisse verunsichert werden.

Was zahlt die Krankenkasse?

Voraussetzung für die Kostenübernahme für eine Hormonuntersuchung von der Krankenkasse ist die Verordnung einer med. Fachkraft. Doch auch dann ist nicht gesagt, dass die Kasse die Kosten erstattet. Gesetzliche Krankenkassen zahlen diese Untersuchungen nur selten, was leider den Einsatz einer gründlichen Diagnostik erschwert. Bei den Privaten Kassen ist entscheidend, ob Leistungen der Alternativmedizin im individuellen Vertrag enthalten sind. Wenn die Entscheidung für die Durchführung eines Hormontests von der Kostenerstattung abhängt, sollte man sich in jedem Fall vor der Untersuchung bei seiner Krankenkasse informieren.

Schlussbemerkung

Was in der einzelnen Fallgeschichte tatsächlich aus der Depression hilft, ist immer von den jeweiligen Ursachen abhängig. Selten sehen wir nur eine einzige Ursache. Sind die Ursachen oder Verstärker einer Erkrankung gefunden, dann ist es für eine Fachkraft sehr viel einfacher, geeignete Therapieansätze zu zeigen, die aus der Krankheit oder Schwäche herausführen.

Elisabeth Buchner
Elisabeth Buchner

Weiterführende Links:

www.Hormonselbsthilfe.de

Depression-Heute: Elisabeth Buchner ist kritischen Lesern bereits seit dem Jahr 2009 bekannt. Damals veröffentlichte sie im Familienverlag Buchner das Whistleblower Buch „Nebenwirkung Tod“ des ehemaligen Eli Lilly Managers John Virapen. Dieses Buch war das erste deutschsprachige antidepressiva-kritische Buch. Der Autor des Buches beschreibt darin die geheimen Machenschaften um die Zulassung von Prozac (Fluoxetin). Er reiht dabei einen medizinischen Skandal an den nächsten, an vielen war er persönlich beteiligt. Wer zuvor dachte, Wissenschaft wäre eine edle Tätigkeit und die berühmtesten medizinischen Forscher hätten ihre Positionen durch Können und Exzellenz erhalten, erfährt, dass sich Pharmaunternehmen gezielt Meinungsführer „heranzüchten“, auf die sie bei Skandalen zuverlässig zurückgreifen. Der Meinungsführer glättet dann die Protestwellen, lässt sich von Zeitungen und Magazinen interviewen und kurze Zeit später werden Leute wie John Virapen losgeschickt, um diesem „exzellenten Wissenschaftler von tadellosen Ruf“ einen mit Scheinen gefüllten Briefumschlag zu überreichen.

Als das Buch veröffentlicht wurde, hielten viele Leser die Aussagen von Virapen für übertrieben. Tatsächlich haben spätere Gerichtsurteile seine Aussagen bestätigt. In der aktuellen Auflage wird Nebenwirkung Tod bei Jim Humble verlegt.

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One Comment

  1. Ich finde den Beitrag ganz gut, weil darin auf tatsächliche körperliche Ursachen hingewiesen wird, die Erschöpftheiten, sensorische und motorische Beschwerden und Magen-Darmprobleme verursachen können. Und auf deren Einflüsse durch Nahrung. Ich finde Speiseöl ist auch pures Gift wie Psychopharmaka weil zu stark verarbeitet. Dafür sind Nüsse, Kerne, Samen, Saaten gut, frisches oder gefrorenes Gemüse und Obst.

    Wegen Hormonen: Ich kenne im Zusammenhang der Periode, schlimme Symtome wie bei niedrigen Bludruck, Stuhldrang und Schwindel, Hitze.
    Dieses Jahr war es so schlimm, dass Nieren, Magen-Darmtrakt, im Nachhinein dann Galle und Blinddarm verrückt spielten über monate mal intensiver dann milder.
    Der Grund dafür war offenbar eine Eierstockzyste. Icj vermute sie hat sich gelöst und ist nach und nach im Inneren ausgelaufen, deswegen hat sich alles so schlimm angefühlt als hätte ich Säure im Bauch.
    Derzeit habe ich immer noch leicht Probleme, mit der Galle. Ich hatte keine Operationen oder Schmerzmittel, es wurde von allein wieder einigermaßen.
    Mein Hausarzt behauptete als ich beim zweiten Mal wegen der Symptome bei dem war, dass ich das Reizdarmsyndrom haben könnte.
    Also die Psyche soll es mal wieder sein.

    Mir tun die Frauen leid, die solchen „Ärzten“ glauben und an so was geraten. Weil von denen haben die keine Hilfe zu erwarten. Eher noch gesundheitsschädigende Psychopharmaka. Ich bin bloß froh, dass der mir anfangs wenigstens eine Überweisung zur Gynäkologin gab. Dort hat sich das mit der Eierstockzyste herausgestellt.

    Zu der ganzen Vorgeschichte muss ich aber anfügen: als Sâugling bekam ich Fluoridtabletten. Als Kind habe ich sehr ungesund gegessen, und bekam mit 10 Amalgamfüllungen und als Jugendliche bekam ich Hyperhidrose und Bromhidrose was ich mit Antitranspiranten zu hemmen versuchte. Ich wurde als Jugendliche zwangsdiagnostiziert und zwangseingewiesen, wegen Schuleschwänzen, worauf ich Psychopharmaka bekam. Die Pille habe ich nie genommen. Aber eben die Psychopharmaka mit Aussetzern über ein Jahr. Die wurden ausgeschlichen, ich bekam zwei andere wieder über ein Jahr. Zwischendurch eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Die Psychopharmaka habe ich aprubt wegen den Wirkungen abgesetzt. Hatte auch Entzugserscheinungen, aber ich habe es überlebt.

    Ich denke der Körper vergisst das nicht und versucht damit umzugehen. Meine körperlichen Probleme heute, sind Folgen dieser Vergangenheit, der gesundheitsschädlichen Mittel denen ich ausgesetzt wurde.

    UND Folge der Unterdrückungen bzw. „Behandlungen“ denen ich bis heute ausgesetzt bin.

    Deswegen auch meine Kritik an dem Beitrag: Er fragt nicht nach den äußeren Ursachen, die körperlich schädigen.

    Die Fluoridtabletten, verschrieben Ärzte hauptsächlich Kindern armer, alleinerziehender Frauen. Ich aß nicht einfach weil ich wollte ungesund, sondern weil es aus Armut nichts besseres gab. Amalgamfüllungen werden auch eher mittellosen einhesetzt.
    Schon im Kindergarten war ich Mobbing ausgesetzt, weil ich keinem binären Geschlecht zuzuordnen war und immer diegleichen Sachen trug, dazu optisch als hässlich wegen meiner Naturkrause empfunden wurde von denen die das eben nicht haben. Schon damals war ich stark ausgegrenzt und musste mich mit virtuellen Welten und einer imaginären Stimme (imaginärer Freund) im Kopf begnügen.
    Als Jugendliche kam dann das verstärkte Schwitzen und Stinken hinzu. Ich wollte nicht gemobbt werden, also schwänzte ich Schule, aber davon bekamen die Ämter mit und sperrten mich 1 Jahr in die Klapse. Ich wurde Jahre danach noch 2 mal, ein mal in die Erwachsenenklapse gesperrt und bin bis heute abgestempelt als Geisteskranke. Jedoch konnte ich die richterlichaufgezwungene Betreuung abwürgen und regel also alles selbstständig. Als Hartz4erin die so weit unten liegt wie ich, gibt es aber nicht so viel Papierkram wie einige glauben mögen. Ist für mich auch absolut in Ordnung.

    Auf die Diskriminierungsmerkmale wie Frausein, zwittriges Erscheinungsbild, Schwitzen, unangenehm Riechen, zur Unterschicht gehören, kein Schulabschluss usw. wird bis heute nicht geachtet. Heute bin ich diagnostiziert und in Hartz4, wie meine Mutter damals.
    Meine Verwandten sind ebenso Mittäter und Gleichgesinnte hatte ich nie welche.

    Ich scheine die einzige zu sein, die begriffen hat, welches Unrecht ihr angetan wurde und wird. Ich kenne mich mit den Unterdrückungssystemen sehr gut aus. Im Gegensatz zu „Geisteskrankheiten“ existieren die leider wirklich und werden allein dadurch gefördern, indem sie verschwiegen werden.

    Deswegen nenne ich hier die Unterdrückungsstrukturen, denen sogut wie jede, ausgesetzt ist und die Psychiatrisierung ist davon dann nur ein weiterer mobbender Teil:
    Es gibt Klassismus, Antifeminismus (bzw. Misogynie und Misogynoir), Lookismus (Bodyshaming), Ableismus, Speziesismus, Hetero-Sexismus (Lesben- und Interfeindlichkeit), Adultismus (jüngere und ältere seien infertil), Pronatalismus… Gemeinsam würde ich die entweder unter den Begriff ‚Rechtsextremismus‘ packen oder unter ‚Patriarchalismus‘, um zu verdeutlichen, dass alle diese Unterdrückungsstrukturen männergemacht sind und von Frauen lediglich unterstützt werden.
    Als Beispiel zählen dazu 99% der Psychiaterinnen, Krankenschwestern, Medizinerinnen oder Priesterinnen, Nonnen, Beamtinnen (Lehrerinnen, Polizistinnen, Richterinnen, Politikerinnen usw.).
    Und nicht zuletzt die eigenen Mütter sind einfach misogyn und speziesistisch.

    Wir wachsen alle in „Familien“ auf die auch wenn sie nicht dem NorMALEn Bild entsprechen uns dorthin treiben. Ich lebe heute auch möglichst vegan, aber als Kind musste ich Fleisch essen in meiner blutsverwandten „Familie“. Und wenn es die „Familie“ nicht richtet, dann die konservativen Erzieherinnen und Lehrerinnen in Kindergarten und Schule oder die Dissidentin wird in die Klapse gesteckr, ausgebeutet und umgebracht.
    Wie Schlachttiere.

    Ich stelle das auch immer wieder fest, was weibliche oder zwittrige Tiere erleben, das wird auch weiblichen und zwittrigen Frauen angetan. Und das nur aus Sadismus. Dass Lesben das Recht auf ein Leben in Würde Jahre über bis heute verweigert wird, alten Frauen usw. ist auch reiner Sadismus der Allgemeinheit.

    Die Geisteskrankheiten die Nor-Male mehrfach-diskriminierten Frauen und Intergeschlechtlichen auftackern haben diese selber. Und die sind wirklich „behandlungswert“.

    Wenn sich eine/r zu den Foltermethoden und dem sadistischen Wesen der Klapse, Klapsenbegürworter informieren will, der kann ich paar Bücher empfehlen, die ich selber als Betroffene las:

    – Peter Lehmann, Der chemische Knebel Mit Geleitwort von Jeffrey.M.Masson 150 Abbildungen und Tips zum Absetzen

    – Peet Thesing, Feministische Psychiatriekritik

    – Kate Millett, Der Klapsmühlentrip

    – Verena Fiegl, Der Krieg gegen die Frauen Zum Zusammenhang von Sexismus und Militarismus

    – Mary Daly, Gyn/Ökologie

    – Janice Raymond, The Transsexual Empire

    – Jens Mecklenburg. Handbuch deutscher Rechtsextremismus

    – Klaus Theweleit, Männerphantasien (Ausgabe 2019 mit neuem Nachwort)

    – Artikel beim gunda-werner institut oder dissens, sind auch interessant. Geschlechterreflektierte Rechtsextremismusforschung sollte sowieso die erste Anlaufstelle sein, um die Unterdrückungsstrukturen begreifen (und angreifen) zu können.

    Auf der Seite http://www.zwischengeschlecht.info
    Finden sich außerdem Infos wie Intergeschlechtliche die patriarchale Gewalt zu spüren bekommen.

    Wenn ihr selber Betroffen seid, dann verschließt euch nicht vor der Wahrheit, weil wie wollt ihr sonst bewirken, dass sich was bessert.
    Ihr müsst euch zusammen finden, dann bin ich mir sicher ihr könnt was zum Besseren für unsersgleichen ändern.

    Ich wünsche mir das sehr. Aufgrund meiner nidrigen Position, kann ich mir nur wünschen, dass irgendeine die mir gleicht es schafft, eine Armee zu gründen, die sich den Unterdrückungsmolochen widersetzt.

    Falls es eine Betroffene gibt die das liest, dann kann sie auch gern hierauf antworten. Gegen Gleichgesinnte habe ich nichts. Ich würde mich sehr freuen eine zu finden die alles genauso empfindet. Ähnliches gesehen hat usw.

    Leider habe ich seit meiner Geburt nur feindliche Menschen um mich, die komplett normal sind. Ich kann mich so nirgendwo zuhause fühlen. Dieser Planet ist bösartig und mir absolut zuwider und ich wünschte ich könnte ihn so gestalten damit es meinesgleichen besser geht. Leider bin ich zu vereinzelt und kraftlos dazu.

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