Was war, was wird – Folge 04

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Gehirn und Geist 04/2019: Machen Antidepressiva abhängig?

Der Wissenschaftsjournalist Janosch Deeg hat Prof. Uwe Gonther und Mitglieder des ADFD-Forums interviewt. Er schreibt: Immer mehr spricht dafür, dass Ärzte Entzugserscheinungen, die von Antidepressiva verursacht werden unterschätzt haben. Der Volltext ist über diesen Link kostenlos verfügbar:
Gehirn und Geist 04/2019
Machen Antidepressiva abhängig?

Der Forscher Prof. Michael Hengartner hat seine Antrittsvorlesung an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich gehalten. Thema der Vorlesung:
„Wie glaubwürdig ist evidenzbasierte Medizin? Eine Kritik am Beispiel der Antidepressiva“ (Dauer 54 Minuten)
Prof. Michael Hengartner
Die wissenschaftliche Evidenz der Antidepressiva-Forschung?

Die FAZ bemerkt: Es werden immer mehr Antidepressiva verschrieben und gleichzeitig sind immer mehr Menschen depressiv erkrankt

Der Journalist Christoph Schäfer, berichtet über Fallzahlen und schreibt: „Denkbar ist aber auch, dass der Leistungsdruck bei denjenigen, die ihn empfinden, tatsächlich zugenommen hat.“ Denkbar wäre aber auch, dass die Zunahme der Pillenverschreibung eine negative Wirkung auf die Betroffenen hat.
FAZ 26.02.2019
Mehr Stress, mehr Pillen, mehr Kranke

 

In den USA wurde als neues Antidepressivum das Nasenspray Esketamin unter dem Handelsnamen Spravato zugelassen: Der Tagesspiegel feiert diese Neuzulassung als „wichtigste Entdeckung für Depressionspatienten“ (Link).
Die tatsächlichen klinischen Studienergebnisse sind jedoch mehr als bescheiden (Link), viel zu wenige Menschen reagieren auf das überteuerte, nebenwirkungsstarke Therapeutikum der Firma Johnson und Johnson (entwickelt von der Tochterfirma Janssen). Die Herstellung des einfachen Moleküls Ketamin ist sehr günstig, aus diesem Grund ist die Substanz auch als „Partydroge“ bereits seit mehreren Jahrzehnten auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Für den Einsatz als Medikament veranschlagt die Firma jedoch Kosten zwischen $590 to $885 Dollar.
Wenig erfreulich ist, dass die klinischen Studien so schlecht ausfielen, dass ein geringfügiger positiver Effekt nur bei denjenigen Patienten erzielt wurde, die das „Therapeutikum“ nur einmal erhalten hatten (Einmalgabe). Eine langfristige Besserung wird grundsätzlich nicht erreicht, es zeigte sich noch nicht einmal statistische Signifikanz bei zweifacher Gabe. … stattdessen gab es in den klinischen Studien deutlich mehr Suizide in der Esketamin-Gruppe, als in der Placebogruppe (Link).
Unserer Ansicht nach, erwartet man von einem „Wundermedikament“ andere Ergebnisse.

 

Last but not least: Unglück auf Rezept ist im Februar 2019 in der vierten Auflage erschienen.
Wir freuen uns über das ungebrochene Interesse der Leser. Danke
Unglück auf Rezept
Vierte Auflage 2019

vierte auflage 2019

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