Was sind die drei größten Irrtümer über die Therapie von Depressionen

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Eine Studie zeigt, dass viele Deutsche kaum etwas über die Ursachen und die Therapie der Krankheit Depression wissen. Stattdessen kursieren Mythen. Etwa, dass Serotonin für den Ausbruch einer Depression verantwortlich ist.

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Obwohl die Wissenschaft eindeutige Daten liefert, glauben viele Menschen lieber Legenden.

1. Irrtum: Antidepressiva verkürzen die Dauer einer Depression. Richtig ist: Antidepressiva verkürzen NICHT die Dauer einer Depression. Bereits 1958 stellten deutsche und schweizer Psychiater fest, dass die Gabe von antidepressiven Medikamenten die zeitliche Dauer einer Depression nicht verkürzt. Ebenso wenig gelang es durch den Einsatz der Medikamente die Liegedauer von depressiven Patienten in psychiatrischen Kliniken zu reduzieren. Neuere antidepressive Medikamente wirken nicht effizienter auf Depressionen, als ältere Medikamente.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/13649492
Quelle: https://d-nb.info/1060673118/34
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24353997

2. Irrtum: Eine Depression wird durch einen Serotoninmangel ausgelöst. Richtig ist: Eine Reduzierung von Serotonin verursacht bei gesunden Menschen keine Depression und eine Erhöhung von Serotonin beendet bei depressiven Patienten keine Depression. Der Botenstoff Serotonin ist für den Gehirnstoffwechsel nicht von elementarer Bedeutung.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16026765
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23440461
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24928769

3. Irrtum: Antidepressive Medikamente haben eine hohe Wirksamkeit bei depressiven Patienten und nur geringe Nebenwirkungen. Richtig ist: Die Wirksamkeit von Antidepressiva beträgt 27 Prozent aber unter den Nebenwirkungen leiden bis zu 80 Prozent der Antidepressiva-Konsumenten. Etwa 30 Prozent der depressiven Patienten helfen Placebos aus einer Depression. Zukünftige depressive Episoden lassen sich nicht durch eine dauerhafte Antidepressiva-Einnahme verhindern.
Die Zahlen für leichte bis mittelschwere Depressionen: Es müssen 16 Patienten Antidepressiva einnehmen, damit das Medikament einem dieser Menschen besser hilft, als wenn er ein Placebo genommen hätte (Number needed to treat=NNT=16).
Die Zahlen für mittelschwere bis schwere Depressionen: Es müssen 11 Patienten Antidepressiva einnehmen, damit das Medikament einem dieser Menschen besser hilft, als wenn er ein Placebo genommen hätte (NNT=11).
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11229449
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4314062/
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22169941
Quelle: https://bmcpsychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-244X-11-180
Quelle: https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/185157

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