Schweizer Fernsehen: Antidepressiva nicht besser als Placebo

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Klaus Munkholm, Psychiater

Der SRF berichtet in „10 vor 10“ über den dänischen Forscher Klaus Munkholm (Nordic Cochrane Center), dessen Studie im Fachmagazin BMJ Open herausgefunden hat: Die Wirksamkeit von Antidepressiva basiert auf einem Glauben. Die tatsächlichen wissenschaftlichen Ergebnisse sprechen nicht für die Tabletten.

Der Psychiater und Forscher Klaus Munkholm (Dänemark) Studie über Antidepressiva (Nordic Cochrane Centre)

„Es gibt weltweit keinen einzigen Test, der objektiv messen kann, ob Patienten mit Depressionen tatsächlich irgendeine Störung der Neurotransmitter haben. Es gibt also schlichtweg keinen Beweis dafür, dass Depressionen durch ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern verursacht werden.“

Klaus Munkholm, Nordic Cochrane Centre


„Es herrscht der weitverbreitete Glaube, dass Antidepressiva gegen Depressionen helfen, denn das wurde uns jahrzehntelang eingebläut.“

Klaus Munkholm, Nordic Cochrane Centre


„Was wir herausgefunden haben ist folgendes: Die Wirkung von Antidepressiva und Placebo unterscheidet sich nur um 1,97 Punkte auf einer Skala von 52 Punkten. Dieser Unterschied ist minimal.“

Klaus Munkholm, Nordic Cochrane Centre
SRF 10vor10 Bericht: Stephan Rathgeb

Eine Verbesserung um 1,97 Punkte auf der Hamilton Skala ist eine so minimale Verbesserung der Depression, dass sie von einem Arzt nicht festgestellt werden kann.

Das wichtigste Resultat der Studie: Die guten Ergebnisse unter einer Placebo Medikation (Milchzuckertabletten) besagen: Die Selbstheilungskräfte im Menschen wirken erstaunlich gut gegen Depressionen. Dieser Effekt wird durch eine Einnahme von Antidepressiva-Tabletten kaum gesteigert.

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