Jugendliche erleiden durch COVID-19-Beschlüsse emotionale Traumen

Jugendliche in Gummizelle

Was passiert eigentlich, wenn man einem 14- 18-jährigen erklärt:

  • „Wenn du dich mit Freunden triffst, tötest du Oma und Opa.“
  • „Wenn deine Klassenkameradin ihre Freundin tröstend umarmt, verbreitet sie todbringende Viren.“
  • „Verschiebt eure Partys auf die Zeit nach Corona – egal wann das sein wird, sonst werdet ihr eingesperrt oder müsst eine hohe Strafe zahlen.“

Wenn die eigenen Eltern so etwas sagen, passiert das schlimmst mögliche: Die Kinder glauben es.

In der aktuellen Krise sind Kinder und Jugendliche häufig die schutzlosesten Opfern der Pandemiemaßnahmen. In den Wohnungen herrscht Beengtheit, viele Eltern leiden unter Existenzangst. Es kann Probleme mit Alkohol und Drogen geben. Die Familien sind isoliert. Spannungen entstehen, nicht selten entladen sich diese in Gewalt.

Doch selbst wenn die schlimme Zeit der Isolation überstanden ist, stellt sich die Frage: Welche Folgen haben die vom Staat verordnete Abstinenz zu Schule und Freunden sowie die Regeln der „sozialen Distanzierung“?

Tatsächlich kann sich in dieser Zeit die Selbstwahrnehmung der Kinder grundlegend verändern. Sie nehmen sich nicht mehr als erwünschte und liebenswerte Wesen war, sondern als Bedrohung („Infektionsbrücke„) und gewöhnen sich ein isoliertes Verhalten an, dass sie auch später beibehalten.

Die vermutlich folgenschwerste Entwicklungen ist dabei der erlernte Verzicht auf Berührungen. Das kann das gesamte spätere Leben negativ verändern.

Wenn sich die Jugendlichen erst einmal daran gewöhnt haben, Berührungen zu vermeiden, kann es vorkommen, dass sie keine Beziehungen mehr eingehen. Sie vereinsamen, entwickeln Depressionen. Im schlimmsten Fall werden sie zu „Hikikomori„, so nennt man in Japan Menschen, die sich monate- oder jahrelang weigern das elterliche Haus zu verlassen (Feature in ARD Audiothek).

„Menschen sind wie Musikinstrumente, ihre Resonanz hängt davon ab, wer sie berührt“.

Constancio C. Vigil zitiert nach „Berührung von B. Müller-Oerlinghausen und G. Mariell Kiebgis

Die offensichtlichen Auswirkungen der „sozialen Distanzierung“ auf Jugendliche sind:

  • Ein unverhältnismäßiger Anstieg von psychischen Erkrankungen
  • Ein unverhältnismäßig hoher Anstieg von Hauterkrankungen (Akne, Schuppenflechte und Ekzeme).
  • Eine partnerlose Lebensweise.
  • Ein Verlust an Grundvertrauen.

Diese Entwicklung kann nur abgewendet werden, wenn wir die Bedeutung von Berührungen anerkennen. Wir müssen uns an den emotionalen und heilsamen Wert von Berührungen erinnern, der sogar biochemisch unter anderem über die Ausschüttung von Oxytocin und eine Reduzierung von Cortisol gemessen werden kann.

Vielleicht sollten wir uns dazu noch einmal an die Verhaltensexperimente aus den 50er Jahren erinnern. Damals ließ der Forscher Harry Harlow Rhesusäffchen mit einer „Draht-Mutter“ aufwachsen. Die Affen waren kontaktgestört und behielten diese Störung bei.

Verhaltensexperimente von Harry Harlow mit Rhesusäffchen in den 50er Jahren.

Eine neuere Arbeit über das Verhalten von Kindern ist das Bucharest Early Intervention Project. Hier ist das Verhalten von rumänischen Heimkindern in einer Langzeitbeobachtung untersucht worden.

Eine heilsame Gegenmaßnahme sind liebevolle Berührungen.

Verständnisvolle Berührungen können seelische Wunden heilen, Stresshormone abbauen und Beziehungen ermöglichen.

Berührungen heilen und fördern Sensibilität, Kreativität und die Selbsterkenntnis.

Wenn wir uns nicht schleunigst darum kümmern, dass Jugendliche die Regeln der sozialen Distanzierung im engeren Familien- und Freundeskreis verlernen, werden wir das Aufwachsen einer überängstlichen und bindungsunfähigen Generation erleben.

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3 Comments

  1. Entschuldigung, aber hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, was der Seriosität der Seite leider nicht guttut.

    Den Diskurs gegen Antidepressiva habe ich gerne verfolgt und er entspricht im Prinzip auch den kritischen Informationen, die ich zuvor an anderen Stellen schon gelesen hatte.

    Aber Babys, die von ihrer Mutter getrennt werden und so keinerlei Bindung entwickeln können mit Jugendlichen zu vergleichen, die diesen wichtigen Entwicklungsschritt schon lange hinter sich haben und hoffentlich sicher gebunden sind, passt ja wohl absolut nicht!
    Ich denke nicht, dass Kinder und Jugendliche zwangsläufig Schaden nehmen und finde es als solidarischen Akt zum Schutz der Mitmenschen unbedingt richtig, wie sie Bundesregierung entschieden hat!!!!! Es rettet nämlich Leben.
    Übrigens habe ich selbst eine Jugendliche, die sich aktuell immer noch freut, nicht in die Schule zu müssen. Auch so etwas gibt es.
    Bzw. sind auch die Eltern in der Verantwortung, sich um ihre Kinder zu kümmern.

    Schade, irgendwie rücken die letzten Artikel diese Seite für mich in die Nähe der Verschwörungstheoretiker.

    1. Die Seite Depression-Heute beschreibt biologische Grundlagen.
      Damit ist es gelungen, den Mythos um die „angeblich so gut wirksamen“ Antidepressiva aufzulösen.
      Viele Psychiater ärgern sich jeden Tag über Patienten, die Informationen von Depression-Heute zitieren und rücken diese Website in die Nähe von Impfgegnern.

      Es ist neu, dass außerhalb der Gehirnbiochemie – jetzt auch biochemische Grundlagen des Körpers in Frage gestellt werden.

      Deshalb wird an dieser Stelle wiederholt: Durch Berührungen wird eine biochemische Kaskade in Gang gesetzt, die den Kit einer gesunden menschlichen Gesellschaft bildet.
      Es ist zwar richtig, dass das Fehlen von Berührungen am offensichtlichsten in der frühkindlichen Entwicklung zu Schäden führt. Doch Jugendliche lernen in der Pubertät ihren Körper erneut kennen und benötigen dafür mehr, als einen digitalen Erfahrungsaustausch.
      Wir sehen eine Gefahr für die seelische Gesundheit, wenn Berührungen, Umarmungen und körperliche Nähe über einen langen Zeitraum verboten werden.
      Depression-Heute geht davon aus, dass bereits nach kurzer Zeit die Aggressionsbereitschaft bei einem nicht unerheblichen Prozentsatz dieser Gesellschaft zunimmt. Wir befürchten eine Zunahme von Selbst- oder Fremdverletzungen.

      Es ist seltsam, dass eine Erinnerung an die Wirkung von Oxytocin und Cortisol dazu führt, in die Nähe von Verschwörungstheoretikern gerückt zu werden.

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