Journalistische Desinformationen über Depressionen –
Im Jahr 2018 kann keiner mehr behaupten, er hat von nichts gewusst. Es ist mittlerweile bekannt:
- Die Biochemie der Depression ist unbekannt
- Es sind keine Gehirnstoffe bekannt, die sich bei einer Depression in eine bestimmte Richtung verändern
- Es gibt keinen biologischen Marker, der sich bei einer Besserung oder einer Verschlimmerung einer Depression ändert
- Es gibt keine biologische Psychiatrie für Depressionspatienten
Antidepressiva wirken nicht spezifisch gegen eine Depression (sonst müsste man ja wissen, welcher Laborwert sich durch die Einnahme verändert), noch korrigieren Antidepressiva fehlgeleitete Prozesse im Gehirn (sonst müsste bekannt sein, welche Prozesse fehlgeleitet sind).
Zur Überprüfung von medizinischen Hypothesen gibt es die moderne Gehirnforschung. Sie arbeitet molekularbiologisch und mit bildgebenden Verfahren. Sie kann Theorien beweisen oder widerlegen! Theorien in denen Rezeptoren eine Rolle spielen lassen sich sehr gut durch radioaktiv markierte spezifische biochemische Stoffe überprüfen. Eine spezifische Wirksamkeit von Antidepressiva gegen Depressionen konnte damit nie gezeigt werden. Stattdessen besitzen alle Antidepressiva Nebenwirkungen, die mehr oder weniger schwer ausgeprägt sind. Wer über sechs oder zwölf Monate lang jeden Tag eine Substanz einnimmt, die ins Gehirn gelangt, dem geht es schlechter, wenn er diese Substanz nicht mehr einnimmt. Der Grund: Bei dem Patienten ist eine körperliche Abhängigkeit eingetreten.
Warum gibt es keine zuverlässigen Informationen über Depressionen?
Alle Ideen, die einen biochemischen Ansatzpunkt für die Therapie von Depressionen vermutet haben, sind widerlegt. Das ist beim Serotonin passiert und auch beim Cortisol/ Glukokortikoidrezeptor. Und auch bei allen anderen Botenstoffen/Rezeptoren/Genen. Es ist nichts Biologisches übrig geblieben.
Aber was lesen oder hören Menschen, die sich für die Erkrankung Depression interessieren, in den Medien?
Zum Beispiel von der ARD: Die Wahrheit über Depressionen: Zu ARDDie Wahrheit über Depressionen
Ab 10. Minute: „Hinter der Erkrankung steckt ein gestörter Hirnstoffwechsel“. Kurz darauf: „Serotonin steuert die Freude“. Wer das hört, muss erst mal durcharmen. Man fragt sich: Wer hat diesen Unsinn recherchiert? Da fehlt doch jedweder wissenschaftliche Beweis! Dann wird behauptet „Das Wichtigste ist die Veranlagung.“ Und wieder fragt man sich? Ist das Absicht oder Methode? Tatsächlich wurde nicht ein einziges Depressions-Gen entdeckt. Aber es kommt noch schlimmer: eine erkrankte Patientin wird gezeigt: „Psychotherapie hat die Erkrankung nicht mehr eindämmen können“ Erst die Einnahme von Medikamenten hat geholfen. Dann erklärt Professor Iris Hauth wie man Patienten auf die Langzeiteinnahme von Antidepressiva vorbereitet und erklärt die Theorie der Serotonin-Wiederaufnahmehemmung (!!!). Das ist wirklich so unglaublich! Keine Recherche? Ein Klick hätte gereicht. Gleich danach eine Patientin, die die Medikamente seit vier Jahren einnimmt (Langzeitwirkung oder vielleicht doch eher eine körperliche Abhängigkeit von Antidepressiva?). Aber nein direkt im Anschluss wird erklärt: „Antidepressiva machen nicht abhängig und verändern nicht die Persönlichkeit“ (Professor Isabell Heuser). – Dann folgt ein Loblied auf die Elektrokrampftherapie (EKT). Den Elektroschock! Es wird über die EKT gesagt, sie ist „das wirkungsvollste Antidepressivum“ und „besser wirksam als Medikamente“ Es fehlt jeder (!) Hinweis auf Gedächtnisstörungen, die ja leider andauern können und es gibt auch keinen Hinweis auf Frührezidive, obwohl diese bei 60 bis 80 Prozent der Patienten auftreten. Und schließlich wird Ketamin angepreist, als „Medikament, das besonders schnell wirkt“ „innerhalb von Stunden“. Und wieder keine Aussage über Halluzinationen oder Psychosen, die das Medikament Ketamin verursachen kann. Das ist beängstigend! Warum ist dieser Bericht so unausgewogen?
oder hier:
Die Zeit online schreibt: Es gibt „molekulare Fingerabdrücke“ von depressiven Patienten – die Autoren schreiben diesen Unsinn, obwohl alle genetischen Studien negativ verlaufen sind und sich der gesamte Bericht nur auf eine hochspekulative Arbeit stützt – Liebe Journalisten: Schaut doch mal in die Arbeit und lest, wie vorsichtig die Autoren formulieren – oder gibt es überhaupt noch Journalisten, die Publikationen lesen können?
Zeit Online über
„molekulare Fingerabdrücke
von Depressionen
oder hier:
Die Süddeutsche Zeitung schreibt: Ketamin ist die neue Wunderdroge gegen Depressionen und verschweigt, dass es – mit Ausnahme von LSD kaum eine andere Substanz gibt, die so zuverlässig Psychosen auslösen kann, wie Ketamin – also ein echter Wahnsinn, wenn man das knapp 30 Prozent der Menschen in Deutschland empfiehlt.
Süddeutsche Zeiung schreibt
über Ketamin als Wundermedikament
oder hier:
Die Apothekenumschau schreibt im Januar 2018, dass während einer Depression der Stoffwechsel im Gehirn gestört ist und dass an der Entstehung der Erkrankung Gene beteiligt sind. – Wie bereits zu Beginn dieses Artikels beschrieben: Diese beiden Theorien sind bereits seit langer Zeit wissenschaftlich widerlegt worden.
Apotheken Umschau:
Depression: Stoffwechsel gestört
oder hier:
Der Deutschlandfunk schreibt, dass man anhand der Wortwahl von Menschen die in Onlineforen schreiben, erkennen kann, ob diese Menschen an einer Depression leiden:
Deutschlandfunk diagnostiziert
Onlineschreibern psychiatrische Krankheiten
Gute Besserung! Unser Tipp:
Ich leide seit 3 Jahren unter einer mittelschweren Depression. War 7 Wochen in einer Psychiatrischen Privatklinik untergebracht, nahm an sämtlichen Gesprächskreisen teil, unterzog mich mehreren Behandlungen des „Hauseigenen“ Heilpraktikers (Akupunktur, Globulis, Wässerchen hier und da, Magnesium und…den Rest habe ich vergessen, nennt man wohl depressive Demenz). Ich wurde von einem ganz hervorragenden Therapeuten behandelt, der mir allerdings immer wieder einredete, dass ich „das auch ohne Medikamente schaffe…“, er ist u.A. Trauma-Therapeut und hat es immerhin geschafft, den Nachtalb, der mich schon mein ganzen Leben begleitete, auszuschalten. Mir ging es nach 7 Wochen eher schlechter als vorher, ich bekam glücklicherweise sehr schnell einen Termin bei einer außerodentlich kompetenten, empathischen und sachkundigen Psychiaterin einer Psychiatrischen Institutsambulanz, der Alexianer hier in Köln. Nach intensiven Gesprächen, verschrieb sie mir ein ganz hervorragendes Medikament (SSRI), dass ich nunmehr seit etwa 2 Jahren einnehme. Ich bin ausserdem Patient einer tollen Psychotherapeutin, wir sind inmitten einer analytische Psychotherapie, die mich von Tag zu Tag stabiler werden lässt. Soviel zu alterntiven Behandlungsmethoden, die von Heilpraktikern, Schamanen, Natur-Freaks und anderen Erdverbundenen Menschen angeboten werden und in der Regel Cash abgerechnet werden. Ich werde übrigens nächsten Monat damit beginnen, das Medikament in kleinen Schritten zu reduzieren, denn dank der Schulmedizin und einer gestandenen Psychotherapeutin (auch Dr. med.) werde ich diese Depression bald besiegt haben.