Humangenetiker offenbaren ihr Versagen in der psychiatrischen Forschung

keine wissenschaft

Angeblich wurden 30 neue Gene, die Depressionen verursachen, entdeckt und an dieser Spitzenforschung ist die deutsche Uniklinik Bonn beteiligt gewesen (Link)(Link). Jetzt sollen sich alle depressiven Patienten und deren Angehörige freuen. Sie sollen glauben: Bald wird es neue, aufregende Entdeckungen geben, aus denen neue Therapien abgeleitet werden. Die Forscher brauchen einfach nur mehr Geld, dann werden automatisch neue und bessere Medikamente gegen Depressionen verfügbar sein. – So ein Blödsinn!

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Wissenschaft braucht keine 44 neuen Genorte, an denen es sich lohnt weiterzuforschen. Sondern nur einen einzigen, der statistisch bedeutsam ist.

Aber die Forschungslandschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Früher durften nur „Ergebnisse“ publiziert werden, jetzt sind es „Potentiale“ oder „Verdachtsregionen“. Das ist wirklich absurd, wenn früher wissenschaftliche Journals mit solchen „Ergebnissen“ wie heute konfrontiert wären, wären diese „Ergebnisse“ im Mülleimer gelandet. Die Gutachter hätten geschrieben: Das ist keine Forschung, sondern reine Spekulation.

Und was für ein offensichtlicher Blödsinn das ist, merkt man am Nebenergebnis.

Wenn in der aktuellen Arbeit sinngemäß steht: Wir haben auch wieder 14 Genorte aus dem Mülleimer herausgenommen, die wir zuvor als nicht relevant identifiziert haben. (Damals in der alten Ripke Studie von 2013, als noch mit anderen Methoden geprüft wurde, ob es „etwas“ gibt, das in genetischer Hinsicht eine Relevanz haben könnte – die Antwort war damals: Nein).

Dann heißt das für jeden, der ein bisschen nachdenkt, dass hier wohl „etwas“ gedreht wurde. Denn wenn vorher etwas für irrelevant erklärt wurde und jetzt ist es plötzlich wieder interessant. Dann ist etwas passiert.

Und was ist passiert? Die Humangenetiker schwitzen um ihre Existenz.

Eigentlich hätten sie zugeben müssen: Wir haben keine Gene für Depressionen gefunden. Bitte stellt die Forschungsförderung für psychiatrische Genforschung ein. Es ist Geldverschwendung.

Aber sowas schreibt keiner. Und bestimmt kein Institutsdirektor, der Forschungsmittel für den laufenden Betrieb benötigt. Also was ist passiert?

Es wird behauptet: Wir haben 30 neue Genorte gefunden, die wir natürlich nur durch neue, unschärfere, statistische Methoden „erschaffen“ haben. (Für Kritiker ist es allerdings offensichtlich, dass die Anwendung dieser Methoden dazu geführt, dass sogar der alte Müll wieder reaktiviert werden musste, der zuvor ausgeschlossen wurde. Denn die neuen, albernen Methoden sind so unscharf, dass der widerlegte Müll von gestern heute wieder potenzielles Gold geworden ist – will nicht jemand investieren?).

Aber das wirklich tollste daran ist: Keiner wird diese Institutsdirektoren widerlegen, keiner wird die „Ergebnisse“ öffentlich anzweifeln. Keiner wird Wissenschaft so praktizieren, wie sie eigentlich gedacht ist – als Austausch von Argumenten. Denn in der heutigen Zeit sind nur diese 200 Fachleute in der Lage, die Relevanz ihrer eigenen Daten zu verstehen und wer das kritisiert, ist sowieso nur ein Plagegeist, Heilpraktiker oder was auch immer, jedenfalls keiner eine Professur für Humangenetik innehat und daher präzise einordnen kann, was diese große bedeutenden Entdeckung wirklich bedeutet!

Ach, ja und was bedeutet sie wirklich?

Mindestens 44 neue Forschungsanträge, die von überforderten Gutachtern bei der DFG und anderswo bewilligt werden und die den Institutsdirektoren ermöglicht, sich weiterhin mit überflüssiger „Forschung“ zu beschäftigen, anstatt sich Gedanken über eine Neuausrichtung ihres Forschungszweigs zu machen.

Depression-Heute: Kleiner Nachtrag in eigener Sache. Wir kritisieren nicht nur Humangenetiker, wir sprechen auch mit ihnen. Mit dem Hauptautoren der aktuellen Studie, Stephan Ripke, haben wir bereits 2015 kommuniziert. Das ist in Unglück auf Rezept in der Quelle 73 auf Seite 276 dokumentiert. Damals erklärte er uns, dass kein interessanter Kandidat gefunden wurde. Jetzt scheinen Zwänge eine andere Aussage bewirkt zu haben.

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