Irrtum: Antidepressiva senken das Suizidrisiko

Irrtum: Antidepressiva senken das Suizidrisiko

Das FDA-Hearing über Antidepressiva im Jahr 1991 in den USA.

Tucker Moneymaker berichtete 1991 auf einem öffentlichen FDA Hearing, von seiner wesensveränderten Frau, die unter ihrer SSRI-Medikation die beiden Söhne der Familie im Schlaf erschoss und sich selber zweimal in die Brust schoss.

Erhöhte Suizidneigung im Vergleich mit Placebo-Kontrollen.

FDA PDAC Hearing Data – 1991
Drug
Patients Suicidal Acts Acts/PEY % Suicides & Suicidal Acts
Prozac
1765
6
0.054
0.3%
Comparator
731
3
0.043
0.4%
Placebo
569
1
 
0.2%

German Regulatory Data – 1985
Drug
Patients Suicidal Acts Acts/PEY % Suicides & Suicidal Acts
Prozac
6903
63
0.054
0.91%
Comparator
2310
15
0.043
0.65%

Correct Clinical Trial Data 1985
Drug
Patients Suicidal Acts Acts/PEY % Suicides & Suicidal Acts
Prozac
6903
63
0.054
0.91%
Comparator
2310
7
0.020
0.30%
Miscoded
 
8
 
 

ZOLOFT & PAXIL – 1991
Drug
Patients Suicides Suicidal Acts % Suicides & Suicidal Acts
Zoloft
Comparator
Placebo
2,053
595
786
2
0
0
7
1
5
0.44%
0.17%
0.64%
Paxil
Comparator
Placebo
2,963
1151
554
5
3
2
40
12
6
1.52%
1.30%
1.44%

ZOLOFT & PAXIL – 1990
Drug
Patients Suicides Suicidal Acts % Suicides & Suicidal Acts
Zoloft
Comparator
Placebo
Miscoded
2,053
595
786
 
2
0
0
0
7
1
2
3
0.44%
0.17%
0.25%
 
Paxil
Comparator
Placebo
Miscoded
2,963
1151
554
 
5
3
0
2
40
12
1
2
1.52%
1.30%
0.20%
 

Die Behauptung: „Antidepressiva senken das Suizidrisiko“

Richtig ist: Antidepressiva erhöhen das Suizidrisiko. Das US-Gesundheitsministerium (FDA) empfiehlt Antidepressiva aufgrund des erhöhten Suizidrisikos nicht bei Menschen unter 25 Jahren anzuwenden.

Fakten:
Von den ersten Verdachtsfällen im Jahr 1991 bis zur Warnung des amerikanischen Bundesgesundheitsamtes FDA im Jahr 2006 vergingen 15 Jahre.

Dieser Warnung schloss sich die Europäische Agentur für Arzneimittel an.

Die Grundlage für die Warnung bildete die Analyse von 100.000 Patientendaten in 372 Placebokontrollierten Studien. Dabei zeigte sich, dass Antidepressiva die Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs verdoppeln:

Suizidal durch Antidepressiva

Auch Menschen, die zuvor nicht an einer Depression litten, entwickelten nach der Einnahme von Antidepressiva suizidale Gedanken. Dies bemerkten nicht nur Psychiater, sondern auch andere Ärzte, da die modernen SSRI unter anderem gegen chronische Schmerzen, Stress, vorzeitigem Samenerguss, etc. – (interner Link) verschrieben werden. Sogar gesunde Menschen entwickelten unter antidepressiver Medikation Suizidgedanken.

Eine traurige Berühmtheit erlangte in diesem Zusammenhang die zuvor gesunde 19-jährige Studentin T. Johnson, die an einer Medikamentenstudie der Firma Eli Lilly teilnahm, und sich auf dem Versuchsgelände der Firma erhängte.

Die Journalistin Jeanne Lenzer hat über den damit zusammenhängenden Medizinskandal ausführlich berichtet. Dabei kamen 41 weitere Todesfälle und mindestens 13 vollendete Suizide zum Vorschein.

Im Jahr 2004 erhielt das britische Fachmagazin BMJ vertrauliche Unterlagen von der Firma Eli Lilly. Diese belegten, dass in den Zulassungsstudien von Prozac (Fluctin) Suizide systematisch verschwiegen wurden.

Im Jahr 2008 wurde bekannt, dass GlaxoSmithKline bei den Zulassungsstudien von Paroxetin (Paxil / Paroxol) ebenfalls systematisch Suizide verschwiegen hatte (Study 329, 377).

Im Jahr 2013 wurde bekannt, dass Pfizer massive Fälschungen bei den Zulassungsstudien zu Zoloft vorgenommen hatte. Das Medikament hatte in keiner Studie eine höhere Effizienz gezeigt, als das Placebo.

Hier finden Sie eine knappe Übersicht zu Suizidalität und Antidepressvia.

         

Im Jahr 2013 veröffentlichte die DGPPN nach der Ausstrahlung des ARD Berichts „Gefährliche Glückspillen“ eine Pressemeldung, in der die Gesellschaft behauptete:
Antidepressiva helfen Selbstmorde zu verhindern. … das gilt insbesondere für die Behandlung mit SSRIs“.

Die Psychiater Thomas Bschorr und Bruno Müller-Oerlinghausen erwiderten: „Diese Behauptung ist falsch„. In einer deutschsprachigen Studie zeigten sie auf, dass der Sachverhalt durch mehrere gut kontrollierte Studien geklärt ist und sich dabei kein schützender Effekt von Antidepressiva zeigte.

 

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One Comment

  1. Ja, ich habe mehrmals darunter versucht, mir das Leben zu nehmen, obwohl ich zuvor nie suizidal war. Ich war nichtmal depressiv, sondern habe die Medikamente gegen ein körperlich bedingtes chronisches Erschöpfungssyndrom bekommen. Durch sollte meine Erwerbsfähigkeit gesteigert werden, was leider nicht funktioniert hat.
    Eher im Gegenteil, weil es mir unter den Medikamenten nicht nur seelisch extrem schlecht ging, sondern es kamen noch neue körperliche Beschwerden hinzu, die meine Erwerbsfähigkeit unmöglich machten. Weil die Ärzte das nicht erkannt haben, wurde die Dosis gesteigert und zeitweise ein SSRI mit einem trizyklischen AD zusammen gegeben.

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