Die Zunahme der Antidepressiva-Verordnungen in der BRD
Im Jahr 2016 wurden 1467 Millionen Tagesdosen Antidepressiva verordnet. Das sind 745 Prozent mehr als im Jahr 1991. Die Zahlen hat der Arzneiverordnungs-Report veröffentlicht.
Im Bereich der Psychopharmaka nehmen Antidepressiva eine Ausnahmestellung ein. Keine andere Substanzgruppe hat ein vergleichbares Wachstum erlebt.
Während die deutsche Bevölkerung im Jahr 1991 noch mit 197 Millionen Tagesdosen auskam, ist die verordnete Menge im Jahr 2016 auf 1467 Millionen Tagesdosen angestiegen. Das ist mehr als eine Versiebenfachung!
Jahr | Antidepressiva in Mio DDD | Steigerung in % im Vergleich zu 1991 |
1991 | 197 | – |
1996 | 300 | 152 |
2001 | 480 | 244 |
2006 | 767 | 389 |
2011 | 1255 | 637 |
2016 | 1467 | 745 |
Die unbeantwortete Frage ist: Hat sich die Gesellschaft so stark gewandelt, dass jetzt mehr als sieben Mal so viel Antidepressiva benötigt werden, als noch im Jahr 1991?
Quelle: Die Zahlen stammen aus dem aktuellen Arzneiverordnungs-Report (Link). Vielen Dank an die Autoren Prof. Martin J. Lohse und Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen für die Auswertung.
Was hat die Zunahme der Verschreibung bewirkt
Immer mehr depressive Patienten