Das Internetportal Onmeda lügt bei Depressionen

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Patienten und Angehörige informieren sich häufig im Internet über Erkrankungen, wie Depressionen.

Das Gesundheitsportal Onmeda schreibt: „Bei einer Depression verändern sich bleibend Gehirnstoffwechsel und Hormonhaushalt. Dem kann nur mit verschreibungspflichtigen Medikamenten begegnet werden.“ Für diese Aussage fehlt jedweder Beweis. Auch bei schwersten Depressionen wirken psychotherapeutische und andere Verfahren. Es gibt keine Notwendigkeit – und vor allem auch keinen Beweis, dass ohne Antidepressiva eine Depression nicht therapiert werden kann.

Menschen, die sich kostenlos in Internetportale über die Erkrankung Depression informieren möchten, landen bei der Google-Suche häufig auf den Seiten von Gesundheitsportalen wie von Onmeda und anderen Anbietern. Die Menschen glauben zuverlässige Informationen zu erhalten, doch sie täuschen sich. Das zeigen wir hier exemplarisch am Beispiel von Onmeda.

Onmeda erreicht eine der besten Platzierungen beim Thema Depressionen. Aber es finden sich keine seriösen Informationen auf deren Überblick-Seite. Stattdessen ist dort zu lesen::

„Bei einer Depression verändern sich bleibend Gehirnstoffwechsel und Hormonhaushalt. Dem kann nur mit verschreibungspflichtigen Medikamenten begegnet werden.“

Diese Sätze sind unwahr. Es gibt keinen Beweis, dass verschreibungspflichtige Medikamente benötigt werden, um eine Depression zu beenden. Stattdessen haben die Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen sehr viele Therapien gegen Depressionen zugelassen, wie zum Beispiel psychotherapeutische Verfahren, die sogar schwerste Depressionen bekämpfen können, ohne Antidepressiva einzusetzen.

Onmeda täuscht seine Leser, denn bei Depressionen ist noch immer ungeklärt:

  • 1. Welche Stoffe im Gehirn verändert sind.

  • 2. Welche Hormone bei depressiven Patienten verändert sind.

Die Forschung zeigt: Das scheint bei jedem Patienten individuell und unterschiedlich zu sein. Die Autoren des Onmeda-Beitrags gehen jedoch noch darüber hinaus und schreiben im Abschnitt: Behandlung durch den Arzt. Über antidepressive Medikamente:

„Sie [die antidepressiven Medikamente] versuchen, ein Gleichgewicht der Hirnbotenstoffe herzustellen. Auch Diazepam sowie die Neuroleptika Lithium, Sulpirid, Flupentixol und Prothipendyl hemmen die Bildung depressionsfördernder Botenstoffe und sollen so beruhigend wirken.“

Achtung Satire: Liebes Onmeda Team: Ihr kennt depressionsfördernde Botenstoffe? Welche Botenstoffe sind depressionfördernd? Satire-Ende. Tatsächlich versucht die wissenschaftliche Forschung seit 50 Jahren vergeblich eine Biochemie der Depression zu entdecken. Aber trotz intensivster Forschung konnte keine Chemikalie, kein Stoff entdeckt werden, der für eine Depression verantwortlich ist. Das heißt: Die Onmeda-Redaktion veralbert ihre Leser.Wir möchten zusätzlich zu bedenken geben, dass Diazepam suchterzeugend ist und deshalb dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Über Neuroleptika ist bekannt, dass sie schwerste Nebenwirkungen auslösen können und das Gehirnvolumen verkleinern können. Nicht selten wirken zudem Antidepressiva und Neuroleptika zusammen zu einem metabolischen Syndrom, bei dem der Patient eine extreme Gewichtszunahme zeigt.Es stellt sich daher die Frage: „Warum soll ich das Risiko dieser Nebenwirkungen von Neuroleptika auf mich nehmen“? Mehr als berechtigt. Zumal es überhaupt keinen wissenschaftlichen Beleg für einen Nutzen von Neuroleptika bei depressiven Patienten gibt.

Wir stellen zusammenfassend fest: Die Beratung im Internet ist nicht korrekt und basiert auf einer falschen Wiedergabe von wissenschaftlichen Ergebnissen.

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