Antidepressiva – sind keine innovativen Medikamente

·
antidepressiva-jahr-umsatz

Die Rangfolge der umsatzstärksten Antidepressiva-Wirkstoffe im Jahr 2014 in der BRD (Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2014)

antidepressiva-jahr-umsatz

Antidepressiva sind keine innovativen Medikamente, sondern bereits mehrere Jahrzehnte alt. Hier sind sie sortiert nach Verschreibungshäufigkeit in Mio Tagesdosen. Das Jahr beschreibt das Zulassungsjahr, bzw. das Jahr, in dem die erste Studie mit dem Mittel als Antidepressivum angefertigt wurde.

Antidepressive Medikamente sind alte Medikamente, die zu keinem Zeitpunkt Psychiater begeistert haben – Es bedurfte eines geschickten Marketings, um die Psychiater von diesen wirkschwachen Medikamenten zu überzeugen.

Die Werbung für antidepressive Medikamente basiert auf Fotos von schönen Menschen in gesunder Naturlandschaft. Viele Hersteller behaupten sogar noch immer, dass es sich um innovative Medikamente handelt. Sie sollen die Lebensqualität und Schutz vor schlimmeren Zuständen bieten. Genau so funktioniert Marketing: Die Patienten haben einen Wunsch und der Hersteller verspricht genau diesen Wunsch zu erfüllen. Aber sind die Medikamente überhaupt neu oder innovativ? Und erhalten Patienten die versprochene Leistun oder geht es ihnen mit Medikamenten (auf lange Sicht) schlechter, als ohne? Gibt es überhaupt eine Studie, die belegt, dass neue Medikamente besser wirken, als die alten? Nein, alle antidepressiven Medikamente wirken gleich effizient auf Depressionen. Ein Psychiater, der ein Antidepressivum verschreibt, hat keine Rangliste oder Leitsubstanz, an der er sich orientieren kann. 

Häufig werden antidepressive Medikamente als zielgenaue Wirkstoffe bezeichnet, die gegen die Ursache einer Depression vorgehen. Diese Einschätzung erstaunt, da die elf umsatzstärksten antidepressiven Wirkstoffe alte Entwicklungen aus den 60ern und 80er Jahren darstellen. Ist wenigstens das neueste Mittel innovativ? Das Arzneimittel-Telegramm sagte 2009: Nein.

Die Wirkstoffe wurden synthetisiert, als noch gar keine modernen Methoden der Gehirnforschung zur Verfügung standen.

Zwar beganndie Gehirnforschung  in den 80er Jahren neue Methoden zu erproben – die sicherlich spektakulärste Entwicklung war die Untersuchung der Zusammensetzung von Gehirnflüssigkeit lebender Personen. – Eine gefährliche Untersuchung, die nicht geeignet ist, den Heilungsprozess in irgendeiner Weise zu unterstützen – . Aber die Erkenntnisse zeigten lediglich: Im Gehirn herrschen chaotische Verhältnisse. Diese waren ganz anders, als die Serotonin- und Noradrenalintheorien der 60er Jahre vorhergesagt hatten. Es zeigte sich gar keine Ordnung, oder Einheitlichkeit bei der Konzentration der Neurotransmitter, weder bei gesunden Personen, noch bei erkrankten Patienten. 

Die wichtigste Arbeit wurde im Labor von John M. Davis in Chicago angefertigt. Maas et al zeigten im Jahr 1984, dass depressive Menschen keinen niedrigeren Serotoninwert haben, sondern häufig einen eher hohen Serotoninwert aufwiesen. Die zweite wichtige Erkenntnis war, dass noch nicht einmal diejenigen depressiven Patienten, die einen niedrigen Serotoninwert aufwiesen von einer antidepressiven Therapie profitierten.

Davis hatte seit den frühen 70ern versucht den Zusammenhang zwischen Noradrenalin und Depressionen darzustellen, jedoch ohne Erfolg. Stattdessen musste er feststellen, dass es keine Verbindung zwischen Noradrenalin und einer Depression gibt. 1984 zeigt er dies auch für Serotonin, man muss davon ausgehen, dass er davon schwer enttäuscht war.

Die Medikamentenhersteller zeigten auf die Ergebnisse keine Reaktion. Sämtliche Antidepressiva, die vor und nach 1984 entwickelt wurden, basieren auf Veränderungen von Serotonin und Nordadrenalin. Die Forschungsarbeiten haben auch die Arbeit der Psychiater nicht verändert. Sie verschreiben heute noch dieselben Medikamente, wie früher. Obwohl in der Zwischenzeit sogar PET-Studien den biochemischen Unsinn der Medikamente belegt haben.

In einer losen Folge werden wir die einzelnen Wirkstoffe und ihre vermeintliche antidepressive Wirkung vorstellen.

Dabei werden Sie sehen, dass die Pharmafirmen – wenn Sie ein Molekül für erfolgsversprechend hielten – dieses zunächst nicht als Antidepressivum testeten. Das Schicksal als Antidepressivum war fast immer eine Notlösung, die erst angewendet wurde, wenn der Stoff bei allen vorherigen Heilversuchen – keine Wirkung gezeigt hatte.

Similar Posts

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .