Antidepressiva senken die Suizidrate nicht.
Durch eine massenhafte Verschreibung von Antidepressiva steigen die Suizidraten.
Auf der Website des staatlichen CDC-Institut lassen sich die Suizidraten der USA abfragen. Hier sind die Jahre 1999 bis 2014 aufgeführt.
Die Suidzidrate ist von 2000 auf 2014 um 23 Prozent angestiegen.
Depression-Heute hat diese Grafik zusammengeklickt:
Diese Grafik kann kostenfrei weitergeleitet oder für eigene Berichte verwendet werden, wenn der Verweis auf www.depression-heute.de erhalten bleibt.
Die Fürsprecher von Antidepressiva behaupten, dass die Suizidrate durch eine massenhafte Verschreibung von Antidepressiva sinkt.
Die offiziellen Daten der USA zeigen jedoch, dass seit dem Jahr 2000 die Suizidrate jedes Jahr angestiegen ist.
Aktuell ist sie landesweit von von 10,44 auf 12,93 Suizide pro 100.000 Einwohner angestiegen.
Im gleichen Zeitraum ist der Antidepressiva-Konsum von 6,5 Prozent auf 10,4 Prozent angestiegen (Mojtabai 2014). Aktuell nehmen von 1000 US-Amerikanern 110 Antidepressiva ein (Quelle). Die USA sind damit das Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Antidepressiva.
Ist es so einfach? Führt ein hoher Antidepressiva-Konsum zu einem Anstieg der Suizide?
Vermutlich ist der Hintergrund viel komplexer, doch drei Gründe helfen das Phänomen zu erklären:
Auf manche Menschen mit Depressionen wirken die Medikamente anregend, so wie ein Amphetamin oder Aufputschmittel. Diese Menschen erhalten einen Aktivitätsanschub, der es ihnen ermöglicht einen Plan zu verwirklichen, für den ihnen ohne Medikamente die Kraft gefehlt hätte. Dieser Plan ist der Suizid.
Bei wieder anderen induzieren die Medikamente eine schwere innere Unruhe. Der Fachbegriff heißt Akathisie. Diese Unruhe kann eine schwere Schlaflosigkeit auslösen (die auch als Nebenwirkung in vielen Packungsbeilagen aufgeführt wird). Für die Patienten kann dies so quälend sein, dass sie sich lieber umbringen, als den Zustand weiterhin zu ertragen.
Die dritte Gruppe glaubt, ein wirksames Medikament erhalten zu haben, bemerkt aber keine Veränderung. Diese Menschen verdoppeln die Dosis und bemerken immer noch keine Verbesserung. Jetzt fühlen sie sich als Therapieversager. Sie glauben, sie sind die einzigen, bei denen die Medikamente nicht wirken. Jetzt sind sie sich sicher, dass es nichts gibt, was ihnen hilft.
Antidepressiva senken die Suizidrate nicht. Man muss die vorhandenen Daten gehörig Manipulieren, um einen entsprechenden Wirkungsbeweis zu konstruieren.
Unsere Beschreibung der Sachlage ist weder kontrovers, noch exotisch. Sie ist sogar Konsens in psychiatrischen Fachkreisen. In der Leitlinie Unipolare Depression findet sich dementsprechend auf Seite 167 der Leitsatz 3-116 „Zur speziellen akuten Behandlung der Suizidalität sollten Antidepressiva nicht eingesetzt werden.“
Depression-Heute:Trotz der eindeutigen Sachlage und den hier präsentierten Zahlen behaupten die am häufigsten zitierten Depressions-Experten: „Zu den beeindruckendsten Belegen für eine antidepressive Wirksamkeit gehört die zuverlässige Absenkung der Suizidrate.“ Dies kann in Einzelfällen mit der Behauptung ergänzt werden: „Kritische Berichte über Antidepressiva werden Menschenleben kosten“. … Klingt verantwortungsbewusst, ist aber unwahr.
Es wäre hilfreich, wenn Allgemeinärzte und Psychiater das erhöhte Suizidrisiko durch Antidepressiva vor einer Verschreibung beachten und den Patienten darauf hinweisen würden. Es ist keine gute Idee einem vermeintlich, depressiven Patienten gleich beim ersten Besuch Antidepressiva zu verschreiben. In Deutschland ist die Suizidrate von 11,4 im Jahr 2007 auf 12,5 im Jahr 2013 angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Antidepressiva-Konsum ebenfalls angestiegen.