Bruce Springsteen, Depressionen und Antidepressiva

springsteen cover

Der amerikanische Rocksänger Bruce Springsteen spielt seit 1965 in Bands. Im Alter von 67 Jahren hat er seine Biographie veröffentlicht. Aktuell ist „Born to run“ das erfolgreichste Buch im deutschen Buchhandel. Neben Musik schreibt Springsteen darin über seine Depressionen und seinen Umgang mit Antidepressiva. „Der Boss“, wie er gerne genannt wird, nimmt seit mindestens 15 Jahren Tabletten ein. Er berichtet in dem Buch von Abhängigkeit, Wirkungslosigkeit und unangenehmen Nebenwirkungen, doch am Ende sollen die Medikamente eine Heilung erreicht haben. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.

In Springsteens Biografie geht es vorrangig um Musik, doch der Boss schreibt auch über seine Depressionen und seinen Umgang mit Antidepressiva. Zum Buch vom Boss

Die erste schwere Depression erleidet Bruce Springsteen in den Jahren 1982-83. Er erhält keine antidepressiven Tabletten, was in dieser Zeit normal ist. Nicht etwa, weil es keine Antidepressiva gibt, sondern weil es damals kaum Psychiater gab, die den Medikamenten eine Wirkung zuschrieben. 30 Jahre später wird Springsteen mit Tabletten behandelt, die er auch noch heute einnimmt – wirksamer als die Medikamente aus den 80ern, sind die neuen Mittel nicht – das schreibt jedes psychiatrische Lehrbuch – aber dieses Wissen ist verloren gegangen.

Als Grund für die erste Depression beschreibt Springsteen den Kauf seines ersten Hauses und das Erleben eines typischen Kleinstadtfests. Er ist damals 32 Jahre alt und eigentlich immer nur auf Tour gewesen. Die Biografie heißt „Born to run“ und das klingt nicht nur zufällig, als wenn jemand vor seinen persönlichen Problemen davonläuft (Kapitel 45). Als er zum ersten Mal stehenbleibt, holen ihn die Probleme ein und strecken ihn nieder. Springsteen schreibt sein Arzt Doc Myers rettet ihn und behandelt ihn 25 Jahre lang mit Gesprächen und Allzeitbereitschaft, häufig am Telefon. Im Jahr 2008 stirbt der Arzt.

Ab wann Springsteen antidepressive Medikamente einnimmt, bleibt unklar. Im Buch erfährt man lediglich, dass er im Alter von 60 seit fünf Jahren ein Mittel eingenommen hat, das keine Wirkung mehr zeigte. Nach dem Tod seines alten Arztes, schlägt der neue Arzt vor, die Medikation zu verändern. Alles soll abgesetzt werden, beide denken nicht viel darüber nach. Ob der Arzt gesagt hat „Lassen Sie es einfach weg.“ ist nicht überliefert.

Aber dann passiert eine dramatische Änderung. Springsteen erlebt eine Wesensveränderung und bemerkt an sich Dinge, die so anders sind, dass er sich selber nicht wiedererkennt. Damit ist er kein Einzelfall. Viele Menschen, die ihre antidepressiven Medikamente absetzen sind überrascht, welche Höllenqualen sie plötzlich durchleiden müssen. Die Medikamente haben durch die dauerhafte Blockierung der Transportermoleküle die Biochemie in ihrem Gehirn durcheinander gebracht, was sie erst beim Absetzen bemerken. Dann funktioniert das alte Leben nicht mehr. Viele sind monatelang oder länger arbeitsunfähig. Springsteen beschreibt diese Realität folgendermaßen:

„beschlossen wir, die Medikamente, die ich in den vergangenen fünf Jahren eingenommen hatte, abzusetzen und zu sehen, was passieren würde …
DEATH TO MY HOMETOWN! Wie die hinabspringenden Pferde am alten Steel Pier von Atlantic City stürzte ich mit dem Kopf voran in die Tiefe, hinein in einen Kübel, der nur so überschwappte von einem Gemisch aus Trauer und Tränen, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Wie ernst es um mich steht, kann ich selbst in so einem Zustand – weil ich nie allzu bedürftig wirken will – recht gut vor den Menschen in meiner Umgebung verbergen, sogar vor meinem Arzt. Eine Zeit lang gelang mir das ganz ordentlich, bis auf ein seltsames Detail: TRÄNEN! Eimerweise, ganze Ozeane aus kalten, schwarzen Tränen, die sich tagaus, tagein wie die Fluten der Niagarafälle über mein Gesicht ergossen. Wo kamen die her? Es war, als hätte jemand die Schleusentore geöffnet und sich dann mit dem Schlüssel aus dem Staub gemacht. Ich konnte sie NICHT zurückhalten. Bambitränen … Schreihalstränen … Grüne Tomaten-Tränen … Regen … Tränen … Sonnenschein … Tränen … Ich finde den Schlüssel nicht … Tränen. Jedes noch so alltägliche Ereignis, die kleinste Sentimentalität genügte als Auslöser, damit ich alles raus ließ. Eigentlich ganz lustig, bloß dass es das nicht war.
Eine bedeutungslose Sache nach der anderen wuchs sich zur welterschütternden, existenziellen Krise aus und erfüllte mich mit dunkelsten Vorahnungen und allertiefster Traurigkeit. Alles war verloren. Alles … und jedes … die Zukunft war schwarz … und das Einzige, was mir die Last von den Schultern nehmen konnte, war mit mehr als hundert Meilen die Stunde auf zwei Rädern dahinzudonnern … und ähnlich besorgniserregender Mist.
Ich ging rücksichtslos mit mir selbst um. Kaum ein Tag, an dem ich mich nicht körperlich verausgabt hätte, weil das eins der wenigen Dinge zu sein schien, die mir helfen konnten. Ich stemmte so viele Gewichte wie noch nie und legte so weite Strecken auf dem Paddleboard zurück, dass ich dabei genauso gut den Atlantik hätte überqueren können. Alles für eine kurze Atempause. Ich ließ nichts unversucht, um Churchills »schwarzen Hund« abzuschütteln, der sich in meinem Hintern festgebissen hatte. Den Großteil dieser Zeit war ich nicht auf Tour. Für die letzten anderthalb Highschool-Jahre meines Sohnes hatte ich eine Auszeit genommen, um mehr bei meiner Familie zu sein. Es funktionierte, und wir kamen einander näher als je zuvor. Aber es bedeutete auch, dass ich nicht auf meine verlässlichste Form der Selbstmedikation – eine Konzerttournee – zurückgreifen konnte. Ich erinnere mich noch gut an einen Tag, als ich gerade auf dem Board durch die hohe Atlantikdünung von Sea Bright nach Long Branch und wieder zurückgepaddelt war. Ich rief Jon an und sagte: »Mr. Landau, buch mir bitte irgendwo ein Konzert.« Und gleich darauf brach ich natürlich in Tränen aus. Buhääääääh! Ein Wunder, dass sie mich nicht bis nach Lower Manhattan hören konnten. Eine freundliche ältere Dame kam zu mir rüber. Sie war an jenem schönen Herbsttag mit ihrem Hund am Strand entlangspaziert, hatte meine Notlage erkannt und wollte wissen, ob sie irgendetwas für mich tun konnte. Buhääääääh! Wie lieb von ihr! Dafür bekam sie Konzertkarten.

Ich kannte dieses Symptom bereits von meinem Vater, dem nach seinem Schlaganfall auch oft die Augen glasig geworden waren. Er war zeit seines Lebens cool wie Robert Mitchum gewesen, weswegen ich seine Tränen geliebt und gut gefunden hatte. Er hatte geweint, wenn ich dort ankam. Er hatte geweint, wenn ich wieder abfuhr. Er hatte geweint, wenn ich unseren alten Hund erwähnte. »Dann bin also jetzt ich dran«, dachte ich.
Ich teilte meinem Arzt mit, dass ich so nicht leben könne. Ich verdiente mein Geld, indem ich bei Konzerten auftrat, Interviews gab und dabei immer unter Beobachtung stand. Doch sobald jemand auch nur »Clarence« sagte, brach ich regelrecht zusammen. Er verwies mich klugerweise an einen Psychopharmakologen. Als Patti und ich die Praxis betraten, entpuppte der sich als lebhafter, weißhaariger Gentleman um die sechzig. Er empfing uns herzlich, war ansonsten aber sehr professionell. Ich nahm Platz und brach selbstredend in Tränen aus. Wortlos wies ich auf mein Gesicht: Darum geht’s. Deswegen bin ich hier. Ich kann nicht aufhören zu weinen.

Der Arzt behandelte Springsteen mit einem anderen Medikament und das Tal der Tränen versiegt. Springsteen hatte Glück, dass sein Arzt erkannte, die emotionalen Veränderungen waren vom Absetzen des Antidepressivums verursacht. Normalerweise erklären Ärzte ihren Patienten in solchen Fällen, dass ihre Grunderkrankung zurückgekommen ist und deshalb müssten die Patienten ihr Medikament unbedingt weiter einnehmen. Wenn die Symptome der Patienten dadurch aufhören, ist das jedoch kein Hinweis auf eine erneute gute Wirksamkeit der Medikamente, sondern eine Bestätigung, dass zuvor eine Abhängigkeit entstanden war.
Die Patienten hatten Entzugssymptome entwickelt und diese endeten durch die erneute Zufuhr des Suchtstoffs. Leider wird bei kaum einem Patienten, wie im Fall von Springsteen geprüft, ob der schlimme Zustand des Patienten aufgrund von einer Abhängigkeitsreaktion entstanden ist. Der Grund liegt auf der Hand: Die am häufigsten zitierten Depressionsexperten bestreiten, dass Antidepressiva eine Abhängigkeit erzeugen können.

Dabei ist es aus medizinischer Sicht gar nicht so schwer zwischen Entzugssymptome und der Rückkehr einer Depression zu unterscheiden. Wenn ein Patient in einer stabilen Phase die Medikamente absetzt und es stellen sich plötzlich ganz neue Phänomene ein, die auch eine starke körperliche Komponente haben, dann kann man nicht ernsthaft davon ausgehen, dass eine Depression zurückgekehrt ist. Springsteens Geschichte ist sehr typisch: Auch bei ihm treten plötzlich ganz neuartige, körperliche Phänomene auf. Und genau wie bei ihm, ängstigen ihn diese Phänomene weitaus stärker, als die eigentliche Ursache, wegen der er die Medikamente ursprünglich eingenommen hatte.

In der zweiten Textpassage über Antidepressiva beschreibt Springsteen, das Erleben einer agitierten Depression mit sexuellen Funktionsstörungen. Er nennt diesen Zustand eine „gehetzte Depression“. Der medizinische Fachbegriff für den „Unruhezustand“, den er beschreibt ist „Akathisie“. Akathisie tritt in den meisten Fällen als Nebenwirkung vieler Medikamente auf. Bis zu 15 Prozent der behandelten Patienten entwickeln diese angetriebene Ruhelosigkeit. Sie kann so quälend sein, dass die Patienten sich umbringen oder einen erweiterten Suizid begehen. Dies bestätigten mehrere US-Gerichte, die bereits häufiger Hinterbliebenen aus diesem Grund Schadensersatz zugesprochen haben. Beim jüngsten Fall im September 2016 erhielten die Hinterbliebenen von Mumun Barabaros 11,9 Millionen Dollar von einem Gericht in Pennsylvania (Quelle).

Springsteen beschreibt nicht welches Medikament seinen angetriebenen Zustand verursacht hat. In dem Text kommt er von einer Tour nach Hause und dann …

Aber diesmal erlebte ich einen regelrechten Absturz. Der Zustand war schwer zu beschreiben, weil ich an Symptomen litt, die ich so bislang noch nie erlebt hatte. Ich machte eine sogenannte »gehetzte Depression« durch. Dabei fühlte ich mich so wahnsinnig mies in meiner eigenen Haut, dass ich buchstäblich aus ihr HERAUSFAHREN wollte. Ich wähnte mich in ständiger Gefahr und hatte jede Menge unerwünschter Gedanken. Bei allem, was ich tat, fühlte ich mich unwohl. Stehen … gehen … hinsetzen … Immerzu brandete eine gehetzte Nervosität über mich hinweg, und ich versuchte alles, um sie wieder loszuwerden. Tod und Verderben waren alles, was mich zu erwarten schien, und meine einzigen Ruhepausen fand ich im Schlaf. Solange ich wach war, suchte ich unentwegt nach irgendeiner Position, in der ich es wenigstens für einige Minuten aushalten konnte. Ich war nicht aufgedreht, eher zu deprimiert, um mich auf irgendwas Gehaltvolles einlassen zu können. Ich tigerte durchs Zimmer, suchte nach dem einen Quadratmeter Teppich, auf dem ich mich besser fühlen würde. Wenn ich mich mal dazu durchrang zu trainieren, entspannte mich das zwar für einen kurzen Augenblick, aber in Wahrheit wollte ich die ganze Zeit nur noch ins Bett – ins Bett und das Bewusstsein verlieren. Ich verbrachte meine Tage größtenteils unter der Bettdecke, die ich mir bis zur Nasenspitze hochzog und wo ich darauf wartete, dass all das endlich aufhörte. Ich fühlte mich nicht mehr imstande zu lesen oder auch nur fernzusehen. Alles, was ich sonst so gerne tat – Musik hören, mir einen Film Noir ansehen –, löste unerträgliche Angstzustände in mir aus … weil es mir einfach nicht machbar schien. Und weil ich mich allmählich von allem abgeschnitten fühlte, was ich mochte und was mich ausmachte, verlor ich irgendwann den Boden unter den Füßen. Ich wurde zu einem Fremden, der in einem geliehenen Körper steckte, und dieser Körper und sein Verstand waren mir zutiefst zuwider.
Dieser Zustand dauerte sechs Wochen an. Wir waren die ganze Zeit über in Europa. Er traf mich in jeder erdenklichen Hinsicht: körperlich, sexuell, emotional und spirituell. In mir blieb kein Stein mehr auf dem anderen. Ich war ehrlich unsicher, ob ich in diesem Zustand je wieder eine Bühne betreten könnte. Ich fühlte mich, als wäre alles Feuer in mir erloschen, und in meinem Inneren schien nur mehr finstere Leere zu herrschen. Schreckliche Gedanken prasselten auf mich ein. Wie sollte ich für meine Familie sorgen, wenn ich nicht mehr arbeiten könnte? Würde ich bettlägerig werden? Wer zum Teufel war ich? Ich spürte, dass meine Identität nur noch aus einem dünnen Schleier bestand, und fühlte die Panik, die gleich hinter dieser Erkenntnis lauerte.
So würde ich nicht weiterleben können, nicht für immer. Zum ersten Mal verstand ich, was Leute auf den letzten Abgrund zutreibt. Dass ich es nachvollziehen konnte, dass ich es nachempfinden konnte, machte mir das Herz ganz leer und erfüllte mich mit kaltem Schrecken. Ich hatte kein Leben mehr – an seine Stelle war eine fürchterliche Existenzangst getreten und hatte sich tief in meine Knochen gefressen. Sie verlangte nach Antworten, die ich nicht geben konnte. Und sie ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Solange ich wach war, behielt sie mich im Griff. Also … versuchte ich zu schlafen; doch zwölf, vierzehn Stunden reichten nicht. Ich hasste die Morgendämmerung, weil mit ihr ein neuer Tag anbrach. Ein Tag, an dem jeder normale Mensch aufwachte, zur Arbeit ging, aß, trank, lachte, fickte. Ein Tag, an dem jeder ausgeruht aus den Federn steigen sollte, voller Tatendrang, voller Leben. Nur ich kam nicht aus meinem Bett. Zum Teufel, ich bekam noch nicht mal mehr einen verdammten Steifen!

Wenn der Boss keinen Steifen mehr kriegt, ist seine persönliche Grenze des Erträglichen erreicht. Doch vermutlich hat ihn sein Arzt nicht über diese sehr typische Nebenwirkung sämtlicher SSRI-Antidepressiva aufgeklärt, bevor er ihm das Medikament verschrieben hatte. Tatsächlich sind jedoch sexuelle Funktionsstörungen die häufigsten und zuverlässigsten Wirkungen von Antidepressiva. Etwa 80 Prozent der Menschen, die mit Antidepressiva behandelt werden, leiden unter sexuellen Funktionsstörungen. Das hat nichts mit irgendwelchen Nebenwirkungen zu tun, die zu verkraften sind, weil das Medikament gegen die Depression kämpft. Die Impotenz ist vermutlich eine direkte Folge der Serotonin-Konzentrationserhöhung im Genitalbereich, der dadurch taub wird. Es ist möglich, dass Springsteen aufgrund seiner Krise geraten wurde die Dosierung des Medikaments zu erhöhen, wodurch seine Standhaftigkeit ins Wanken geriet.

Es ist leider eine der am weitesten verbreiteten Lügen, dass Serotonin ein Glückshormon ist. Tatsächlich hat dieser Botenstoff rein gar nichts mit Glück zu tun, sondern wenn überhaupt, etwas mit Sexualität und Aggression zu tun. Tierversuchen zeigen, dass viel Serotonin Sexualität verhindert und wenig Serotonin die Sexualität der Tiere fördert. Eine gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis über die Bekämpfung einer Depression durch „mehr Serotonin“ gibt es nicht. Bei Springsteen endete die „gehetzte“ Depression, genau wie die vorherige, durch einen Arztbesuch. Der Boss erhält ein anderes Medikament und alles hört auf.

Springsteen erklärt in seiner Biographie, dass er noch immer diese Medikamente einnimmt, dass sie ihm gut helfen, er sie immer noch einnimmt und dass diese Medikamente sein Leben gerettet haben.

Das würde man gerne glauben, wenn man nicht aus eigener Erfahrung wüsste, dass eigentlich kein Mensch dauerhaft und jeden Tag gerne ein Medikament einnimmt, welches er schon häufiger versucht hat, abzusetzen.

Aber was bleibt Bruce Springsteen anderes übrig? Welche Geschichte sollte er sonst erzählen? Sollte er wirklich erklären: Es ist dem einsamen, freiheitsliebenden Cowboy nicht gelungen, dauerhaft von diesen Tabletten loszukommen? Sollte er dem Leser eingestehen, dass die Tabletten stärker sind, als seine Versuche, sein persönliches Leben uneingeschränkt und frei zu gestalten?

Vermutlich kam er irgendwann in eine Situation, in der er bemerkte, dass er die Absetzsymptome nicht mehr aushalten konnte. Und dann hat er kapituliert. Ob es dann seine Manager waren, die entschieden, über eine „Heilung“ zu schreiben, die von diesen „richtigen“ Medikamente ausgegangen wäre? Man weiß es nicht. Vielleicht war es auch seine eigene Idee? Aber warum muss man dann nach der erfolgten „Heilung“ noch weiterhin dieselben Medikamente einnehmen? Ist das dann vielleicht doch keine Heilung sondern eher eine Abhängigkeit?

Es fällt schwer zu glauben, dass Bruce Springsteen die Medikamente noch immer gerne einnimmt. Soll man wirklich glauben, dass der Mann, der sich „the Boss“ nennt, jeden Morgen im Badezimmer steht und gerne seine Tablette einnimmt und wenn er unterwegs in der Wildnis ist, hat er immer sein Pillendöschen mit? Das passt nicht zusammen. Vermutlich hat er, genau wie Millionen andere Menschen, mehrfach und mit sehr viel Kraft und Leidensbereitschaft versucht, die Medikamente loszuwerden. Und er ist dabei jedes Mal gescheitert. Wenn ihm bessere Berater erklärt hätten, wie es geht und wie lange dieser Weg dauert … vermutlich hätte Springsteen einen grandiosen Freiheitssong daraus gemacht. Über einen unabhängigen Mann, der seinen Weg geht und sich von niemandem aufhalten lässt.

Doch es ist etwas anderes passiert … Springsteen ist es nicht gelungen, die Medikamentenfreiheit zu erreichen. Wir wünschen ihm bessere Ratgeber und warten bis dahin auf seinen vielleicht besten Song.

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